Amber Run
Amber Run
Album: How To Be Human
VÖ: 24. Februar 2023
Label: TRIPEL
Ein Leben in der Achterbahn der Gefühle – und wie es gelingen kann
„How To Be Human“ mag wie ein großes Gefühl klingen, aber wenn man es auf den Punkt bringt, ist es das ursprünglichste Rätsel von allen. Wie kann man glücklich sein? Wie kann man zufrieden sein? Wie man Frieden in der Welt und vor allem in sich selbst findet. Das sind Fragen, die uns alle plagen und die auch Joe Keogh beschäftigten, als Amber Run mit der Arbeit an ihrem neuesten Album begannen.
„You know those annoying emails you get that are like, ‘How to become a millionaire in one month’. ‘How to get abs in six seconds’,“ lacht Joe. „I was like, I wish someone would just tell me how to get by and live on the centre line and how to just continue.“
Amber Run - ergänzt durch den Bassisten Tomas Sperring und den Keyboarder Henry Wyeth - haben es geschafft, nicht nur weiterzumachen, sondern durch das gemeinsame Musizieren auf ihre eigene Art und Weise zu prosperieren. Sie veröffentlichten ihr Debütalbum „5AM“ im Jahr 2014 über RCA und bauten dauerhafte Beziehungen zu einer Fangemeinde auf, die in ihrem tief bewegenden Songwriting einen Bezug zu ihnen gefunden hatte. Als sie 2017 beim Indie-Label Easy Life Records für ihre zweite und dritte LP „For A Moment, I Was Lost“ und „Philophobia“ unterschrieben, baute die Band ihre Fangemeinde organisch weiter auf und lud mit ihren Songs, die oft die schwierigen Momente des Lebens auf den Punkt bringen, zu offenen Dialogen ein. Ihre Anfang 2014 erschienene Single „I Found“ hat ein Eigenleben entwickelt, wurde gigantische 300 Millionen Mal auf Spotify angehört und wurde von einer neuen Generation von Fans auf TikTok aufgenommen, wo mehr als eine halbe Million Menschen von dem Song inspirierte Videos erstellt haben. Offline hat die Band vor kurzem ihre ersten Tourdaten in Europa und Nordamerika ausverkauft, was in ihren bisher größten Shows gipfelte, darunter im Londoner Roundhouse, bevor sie im Vorfeld ihres kommenden Albums beim Label TRIPEL unterschrieben.
„It’s really exciting that it still feels like it’s progressing musically and it’s still really connecting to people,“ berichtet Joe Keogh begeistert. „For a long time, with songs like ‘I Found’, we’ve been the soundtrack to people’s low moments, but as people have progressed and come out of those moments, it’s been really interesting to see how that’s turned into ‘That was our first dance at our wedding’ or ‘This was my graduation song’. I really enjoy that growth, and we really enjoy soundtracking the positive moments in peoples’ lives too, and I think our new album represents both sides of that spectrum.“
Während „How To Be Human“ einige der bisher düstersten Momente von Amber Run aufgreift, ist es auch das bisher ganzheitlichste Werk der Band: ein Dokument der emotionalen Veränderungen, die mit dem Herannahen an die Dreißiger einhergehen, erzählt mit der zunehmenden Klarheit, den Strudel der Zwanziger hinter sich zu lassen. „That bridge from your late-twenties into 30 is where real life starts turning up and this record is our interpretation of that. There’s good and there’s bad and there’s all this shit in the middle, because no person is just one thing and that’s what we wanted to show.”
Um diese Reise bestmöglich darzustellen und der Band die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen so reaktiv und unmittelbar wie möglich zu dokumentieren, erscheint „How To Be Human“ als eine Geschichte in mehreren Akten. Drei EPs – „The Search (Act 1)“, „The Start (Act II)“ und „The Hurt (Act III)“ - wurden bereits veröffentlicht, während die vollständige LP alle Tracks zusammenfassen und neues Material ergänzen wird. Dadurch ist das Trio nicht nur nicht an traditionelle, langwierige Aufnahme- und Veröffentlichungspläne gebunden, sondern jeder Teil des Albums repräsentiert auch einen bestimmten Moment in der Zeit - das Endergebnis ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen, die sich über diesen Zeitraum erstreckt.
Schon die Songs der ersten EPs drangen tief in die Themen der psychischen Gesundheit und innerer Zerrissenheit ein. Die enthielten persönliche Reflexionen über Joes familiäre Probleme („Ride“), die Auseinandersetzung mit Einsamkeit („Sweet Melancholy“) und den Kampf mit toxischer Männlichkeit („Big Boys“).
Mit dem Song „Funeral“ von der dritten EP gewährte Joe sehr persönliche Einblicke: „Funeral’ is basically a letter to myself because I had an episode where I did try and attempt suicide, and it was obviously very rough, but in hindsight being able to look back at it and own it - that’s what that song means to me. That is something I did, but it’s not entirely who I am. So it’s about seeing that progression of time where I was there but now I’m here, and being proud of that journey because it can be really lonely.“
„Hurt“ ist der klanglich aufrüttelndste Moment von „How To Be Human“ - er thematisiert den Weg, der zu „Funeral“ geführt hat, lässt aber auch Frustration und Schmerz in einem kathartischen Aufwasch hervortreten, der zu einem verbindenden Moment während der Live-Sets der Band werden soll. „I think of those two songs as siblings. „Hurt“ is about the precursor to that massive moment; about how you get there and the haze that’s in your mind, and how big and out of control everything feels.“
Dennoch gibt es auf dem Album auch großherzige Momente der Freude und Hoffnung. „The Beautiful Victorious“ feiert die wirklichen Siege in einer Welt, die Erfolg so oft an äußeren Maßstäben misst, und schwelgt darin, dass es ein Sieg ist, überhaupt hier zu sein - in der Lage zu sein, sich einer anderen Person hinzugeben und sich mit dem wohlzufühlen, wo man ist. Während der Aufnahme des Albums wurde Joe zum ersten Mal Vater, und es gibt ein Gefühl dieser Reinheit und Positivität, das sich auch in den himmelwärts gerichteten Momenten des Albums niederschlägt. „To see that innocence and how much love they have out of nothing has been really beautiful and life-affirming, and the relationship I have with myself has changed dramatically,“ lächelt er.
Aufgenommen über zwei Jahre in einer Reihe von kleinen Studios, in denen die Priorität darauf lag, die Werkzeuge zu nutzen, die vorhanden waren, sowohl lyrisch als auch physisch, ohne übermäßige Komplikationen, ist das Ergebnis ein Album, das in jeder Hinsicht roh und ehrlich ist. „It’s a good metaphor because we recorded it a couple of times but it was only right when we went back to basics, in a room together, with all the bells and whistles taken off. We overcomplicate things and ask these big questions, whereas sometimes just doing it and seeing what happens is the only way to go about the human condition.“
Und so haben Amber Run vielleicht keine endgültige Antwort darauf, aber mit 'How To Be Human' haben sie ihr eigenes Dokument dieser Frage geschaffen: ein beunruhigender, glücklicher, trauriger, freudiger Versuch, diese seltsame alte Sache, die wir Leben nennen, aufzuzeichnen. Wie Joe es zusammenfasst: „In life there are ups and downs and middles, but living is all of it and you have to take the good and the bad as best you can with the tools that you have. But just sticking around is the best thing you can do.“
Live in Deutschland:
19.05. Köln - Artheater
20.05. Berlin - Privatclub
21.05. Hamburg - Nochtspeicher
25.05. Wien - Flex
26.05. München - Strom
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