Palace Winter

Dänemark

Palace Winter
Album: ...Keep Dreaming, Buddy
Label: Tambourhinoceros
VÖ: 23.10.2020

Eine farbenfrohe, opulente Platte voller Ambivalenzen

Im Zentrum Teneriffas steht der Pico del Teide, der in aller Schönheit einlädt, seine Hänge zu erklimmen und dennoch an die Zerstörung erinnert, die er jeden Augenblick auslösen kann. Im Verständnis dieser Ambivalenz ist der Vulkan für die Band zu einem kraftvollen Symbol geworden, das die Produktion der neuen Musik prägte. Ein Großteil des neuen, dritten Albums entstand im Rahmen einer Fernkorrespondenz von Demos zwischen den Songwritern der Band, Carl Coleman und Caspar Hesselager. Der Australier Coleman lebte zu der Zeit des vergangenen Winters auf Teneriffa, Hesselager wirkte von Dänemark aus.
"Ich lief auf dieser seltsamen Vulkaninsel herum. Das Retro-Hotel war wie ein vergessener paradiesischer Ferienort. Das Ganze fühlte sich an wie eine lynch'sche Alternativrealität. Caspar schickte mir diese Synthie-Hooks und Drumloops aus Dänemark, also begann ich mir Melodien und lyrische Ideen auszudenken, die ich in mein Telefon aufnehmen konnte", sagt Coleman über die besondere, kontrastreiche Situation, in der das neue Album geschrieben wurde, "aus zwei völlig verschiedenen Umgebungen stammend".
Währenddessen wagte sich Caspar Hesselager in Dänemark in eine andere Art von neuem Umfeld. Auf der Suche nach einem unverbrauchten Klangpfad begann er, sich von Hip-Hop-Beats und souligen Hooks inspirieren zu lassen. So werfen uns Palace Winter auf ihrer neuen Platte in einen wogenden, bombastischen Klang unterschiedlicher Einflüsse, der immer noch unverkennbar zur Band gehört, wie wir sie kennengelernt haben. "Wie bei allen unseren Alben entsteht die Musik, wenn man an weniger offensichtlichen Orten nach Inspiration sucht und unbekanntes Terrain betritt", sagt Hesselager. "Es geht immer darum, ein wenig von dem, was sich neu anfühlt, in den Mix zu gießen". Sie selbst beschreiben den Sound ihrer neuen Tracks so:

“Jim James and St. Vincent producing Elliot Smith over Kendrick Lamar beats”

Carl's schriftstellerisches Umfeld auf Teneriffa entspricht ebenfalls diesem Ziel, da er sich mit einer neuen Landschaft konfrontiert sah. "Ich begann, den Vulkan als eine Metapher für unser Leben zu betrachten: flüchtig, geheimnisvoll, schön, gefährlich. Ganz gleich, wo man sich auf der Insel befand, man konnte ihn sehen. Auf uns herabblickend. Schlafend. Aber in jedem Moment könnte er erwachen und alles zerstören."

Der Titel des neuen Albums, "...Keep Dreaming, Buddy", ist von einem Dualismus durchdrungen, der die gesamte Platte bestimmt. "Keep Dreaming, Buddy", könnte dich ein/e FreundIn beruhigen und genauso könnte es jemand herablassend murmeln. Dieser Dualismus ist nicht neu für Palace Winter, die in ihrer treibenden und doch verträumten Musik oft Melancholie und Freude nebeneinanderstellen. Ein unübersehbarer, zukunftsweisender Optimismus überschattete ihre beiden vorherigen Alben, obwohl sie schwerwiegende Themen wie Tod, Trauer und Trauma berühren. Neu ist jedoch nicht nur der Optimismus, sondern das Feiern im Angesicht der Ungewissheit und die klangliche Eigenart, die dieser Kontrast schafft. "Wir treten einigen Verrücktheiten und Manien auf einer positiven Weise entgegen, wie wir es noch nie zuvor getan haben", sagt Hesselager.
Palace Winters drittes Album "...Keep Dreaming, Buddy" erscheint am 23. Oktober und es wird flirrendere Farben und vielfältigere Einflüsse als bisher mit sich bringen. Die Erinnerungen an die zerbrechliche Existenz des Lebens ist dabei ständige Begleiterin. Das Album ist eine Fete im idyllischen Teneriffa mit dem allgegenwärtigen Vulkan, der in der Ferne brodelt.

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