Romie

Deutschland

Romie
Album: Partysongs For The Downcast
VÖ: 27.09.2024
Label: Safe Haven Records

Romie verwandeln Tränen in Glitzerstaub

Wenn uns Jule und Paula in ihren Kosmos entführen, fühlt es sich an wie eine bedingungslose und heilsame Umarmung eines Freundes. Tränen verwandeln sich in Glitzerstaub, Stress und Schmerz fallen ab wie Goldkonfetti. Wie gelingt einer kleinen Indie-Folk Band so etwas?
Es ist keine Zauberei, sondern ein über viele Jahre organisch erwachsenes Selbstverständnis aus Vertrautheit, aufrichtiger Verbindung und einem unbestrittenen Talent für perfekten Harmoniegesang. Das melancholische Vintage-Songwriting weckt Erinnerungen an The Staves, Simon & Garfunkel, Fleetwood Mac, Julia Jacklin und Joan Baez.

Aufgenommen wurde das zweite Romie-Album „Partysongs For The Downcast“ in einem leeren Haus in Nordbayern, in das sie selbst ein Studio einbauten. Drummer und Produzent Pfreimer ermutigte die Band zu diesem DIY-Ansatz. Der Satz „Das ist ja jetzt voll die Party!“ fiel gegen Ende der Produktionswochen. Aaron Poellet, Orgelspieler bei Safe Haven, ergänzte: „Ja, eine Party für Traurige.“ Und so war die Grundidee für den Albumtitel geboren. Emotionale Musik zum Abfeiern also, aber eben nicht für die unbeschwerten, die ihre Party-Pop-Hymnen bereits haben. Sondern für die Niedergeschlagen, die einsamen Herzen, die sich Sehnenden.

Eine von Romies songwriterischen Qualitäten besteht darin, tieftraurige Geschichten in ein entspannt klingendes Gewand zu hüllen. So wie in „Last Call For Miss Penny Lane” mit fröhlichem Ohrwurm-Charakter. Der leichtfüßige Alt-Country Song ist eine Hommage an die Filmfigur Penny Lane aus dem Kult-Klassiker „Almost Famous“, die sich vergeblich in einen berühmten Rockstar verliebte. „Oh, How“ ist der wohl auffälligste Song des Albums, man hört Wut und spürt ein wachsendes Selbstbewusstsein durch feministische Statements und scharfe Töne. Tiefe Gefühle kommen in dem Piano-Song „All The Times That I Felt Lonely“ zum Tragen, der das sonst eher Gitarren-lastige Album beschließt. Fast schon wie Filmmusik mutet diese Ballade über die Einsamkeit an. Unter all den Partyhymnen für die Niedergeschlagenen ist „Black Crows“ hingegen der Song, der dieses Gefühl am meisten auf den Punkt bringt. So gebrochen man sich auch fühlt: es gibt immer jemanden, der auf einen aufpasst – und sei es eine unbekannte Indie-Band.

Bemerkenswert ist die klangliche Qualität des Albums, welche eher auf eine Studioproduktion aus Nashville schließen ließe. Und doch haben hier fünf junge Menschen aus Deutschland gemeinsam auch höchstem Niveau ein zeitloses Werk geschaffen, von dem sie sich wünschen, dass es viele niedergeschlagene Seelen erreichen möge und ihnen eine Hilfe sei.

Live:
28.09. Frankfurt am Main/ Brotfabrik (Release Vernissage)
02.10. Marburg / Q
03.10. Wetzlar/ Americana Roots Festival
04.10. Bad Nauheim / Neue Kurkonzerte
09.11. Nürnberg/ Booked Festival
14.11. Wismar/ Apotheken Sessions
15.11. Lübeck / Tonfink
29.11. Oberhain / Hauskonzert
30.11. Waechtersbach/ Kulturkeller
06.12. Egelsbach/ Kelterscheune
07.12. Rodgau / Maximal

08.12. Dreieich-Offenthal/ Kirche
14.12. Nürnberg/ Blackbox

20.12. Frankfurt am Main/ Romanfabrik*

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